Monat: März 2013
Winterliche Rennradrunde im Frühling
Herrlicher Sonnenschein, das Thermometer zeigte 0°, aber es wehte ein eisiger Wind. Bei gefühlten -15° habe ich mir statt wie gestern die Ski dann doch das Rennrad untergeschnallt und bin mit dicken Beinen (vom Skifahren) einfach mal losgefahren. Dick eingepackt mit zwei Unterhemden, einem Langarmshirt, der Winterjacke und den Lobster-Handschuhen ging es durch die Settmecke nach Sundern und dann Richtung Westenfeld. Auf dem Weg Richtung „Kamener Kreuz“ habe ich dann lange überlegt, wo ich denn eigentlich herfahren soll, und da die Beine auch nicht so wirklich wollten bin ich rechts abgebogen nach Linnepe.
Obwohl ich Abfahrten bei der Kälte vermeiden wollte, bin ich dann in Linnepe doch weiter geradeaus Richtung Linneperhütte und Meinkenbracht gefahren. Oben in Meinkenbracht gab es nett anzusehende Schneeverwehungen; die Straße Richtung Obersalwey war von einer Schneedecke überzogen, Autos standen auf der Straße und bewegten sich nicht weiter. Ob da jemand in den Graben gerutscht war? Tja, jedenfalls wollte ich da mit meiner Rennradbereifung nicht drüber und bin halt bergab Richtung Endorf weiter gefahren. Kurz vor Endorf überholt mich beim Handschuhwechsel – ich hatte bergauf auf lange (Kunst-)Seidenhandschuhe mit kurzen Radhandschuhen drüber, ideal beim Bergauffahren um die 5° gewechselt – ein Mountainbiker, während ich so freihändig in meinen Rückentaschen herumkramte. „Boah, ganz schön frisch heute!“. „Yep!“.
Nach dieser ergiebigen Unterhaltung ging es mit Rückenwind weiter nach Richtung Recklinghausen und Sundern. Wieder etwas aufgewärmt wollte ich noch nicht nach Hause fahren, also ging es weiter Richtung Stemel und hoch nach Langscheid zum Sorpesee. Dort habe ich meine Nase neben der Seebühne für ein paar Minuten in die Sonne gehalten und den Enten beim Herumstrampeln im Wasser zugesehen. Erneut aufgewärmt ging es über den Radweg (wieder schneefrei) Richtung Amecke. Am Vorbecken angekommen schnell einen Blick auf den Tacho geworfen und entschieden, dass da noch ein paar Kilometer drin sein müssen. Daher rechts ab Richtung Bruchhausen abgebogen, dort rechts hoch Richtung Langenholthausen gefahren, vorher aber wieder Richtung Affeln abgebogen.
An der Affelner Mühle angekommen und mittlerweile vom dauernden kalten Gegenwind wieder ein wenig im Gesicht eingefroren, bin ich kurz die möglichen Routen durchgegangen. Über Neuenrade und Werdohl oder über Birnbaum nach Eiringhausen hätte jeweils eine lange Abfahrt und eine schweißtreibende Auffahrt über Schlot oder Lenscheid bedeutet, gefolgt wieder von einer langen, auskühlenden Abfahrt. Außerdem wollten die Beine auch nicht mehr so richtig, also bin ich an der Affelner Mühle links hoch Richtung Kracht gefahren. Laaaaaangsam, bloß nich schwitzen. Oben ausgeruht ein paar Fotos geschossen und dann laaaaaaangsam am Forsthaus Linschede vorbei wieder Richtung Bruchhausen gefahren. Die Abfahrt dort ist eine der schönsten im ganzen Sauerland, herrlich. Im Flachen habe ich dann kurz wieder das Experiment „Mit Handschuhen während der Fahrt mit dem Smartphone ein Selbstportrait knippsen“ durchgeführt und halbwegs mit Erfolg beendet. In Bruchhausen angekommen ging es dann über Amecke nach. Einen neue Bestzeit auf dem Illingheim-Segment war heute nicht drin: Der Wind blies derart heftig, dass es da nur im Schneckentempo bergauf ging. Und zum Dank gab’s dann auch bis Seidfeld weiter heftigen eiskalten Gegenwind, so dass es dann mit den etwas mehr als zweieinhalb Stunden Radtour auch gut war.