Radrunde durch die Wolken
Seit Wochen gab es an diesem Tag mal ein paar Stunden Sonnenschein und wolkenfreien Himmel am Stück. Grund genug mal früher Feierabend zu machen und mit dem Rad eine größere Runde zu drehen. Abfahrt 15 Uhr, da müssten doch locker vier Stunden auf dem Rad möglich sein. So dachte ich mir das. Aber es sollte alles ganz anders kommen.
Nachdem endlich der Rucksack mit den dickeren Handschuhen, Ersatzrücklichter, eine wärmere Mütze für später sowie eine Kopflampe Marke „Eichhörnchengriller“ verstaut waren sowie die Lampe vom Crosser an den Renner umgesteckt war, ging es erst einmal im Sonnenschein los über Illingheim und den Golfplatz Richtung Allendorf und Kuhschisshagen. Je höher ich dort Richtung Wildewiese kam, desto diesiger wurde der Himmel.
Am Skilift angekommen, hatte ich offensichtlich die Wolkenschicht durchfahren, denn die Sonne lachte vom Glingebecken herüber. Richtung Lenscheid sah ich dann die ganze Wolkensuppe langsam das Tal hochkriechen. Gerne hätte ich hier eine bessere Kamera dabei gehabt, die Bilder der Handycam lassen nur halbwegs erahnen, wie klasse der Anblick war.
Am Lenscheid war es dann richtig eklig dicke kalte feuchte Nebelsuppe. Bergab fing ich an zu frieren, in der Schweinekurve musste ich die bis 0° bewährte Kunstseiden-/Sommerhandschuh-Kombination gegen dicke Winterhandschuhe tauschen, um nicht kalte Finger zu bekommen. In Rönkhausen angekommen kurz die Vorderradbremse kontrolliert, irgendetwas rubbelte beim Bremsen, konnte das aber nicht beseitigen.
An der Lenne entlang ging es dann Richtung Eiringhausen, vorbei durch die mittlerweile für den Autoverkehr einspurig befahrbare Baustelle. Schade, war es doch während des Spätsommers hier so schön ruhig, so ganz ohne Autos. In Leinschede angekommen bin ich dann doch bereits rechts abgebogen. Es war einfach zu feucht und kalt, dass ich nicht weiter bis Werdohl fahren wollte; sprich nur die kurze Runde. Zum Schlot ging es in ordentlicher Zeit hoch, zwar in deutlich über 20 Minuten, aber Rucksack und ein paar Novemberdauerregen bedingte Zusatzkilos auf der Körper-Vorderseite bremsten halt auch ganz ordentlich. Über Hüttebrüchen, Allendorf und Illingheim ging es runter bis zur Settmecke, wo ich noch einmal für eine kleine Winterpokal-Ehrenrunde durch Sundern umgedreht bin.
Statt der geplanten vier Stunden wurden es aufgrund der dauernden Wolkendeckendurchbrüche, den damit verbundenen großen Temperatursprüngen und meiner dann irgendwann „vollen Schnauze“ dann doch nur etwas mehr als zwei Stunden, die sich irgendwie schlimmer anfühlten als so manche dreistellige Tour aus dem Sommer.
Streckenverlauf:
Fotos von unterwegs: