Allerheiligen-Runde um die drei Seen

Die Wettervorhersage hatte für den ersten Novembertag Sonnenschein und Wärme versprochen und sollte sich nicht täuschen: Größtenteils heiter, wenig Wolken, kaum Wind, und das alles bei Temperaturen zwischen 16° und 20°. Perfekte Bedingungen also, um noch einmal in 2014 mehrere Stunden lang durch das Sauerland zu rollen.

Schüren
Schüren

Da ich ein wenig Probleme mit meinem rechten Fuß hatte, wollte ich erst einmal langsam gehen lassen und vor allen Dingen rollen, daher ging es zunächst durch die Settmecke nach Sundern, dort dann leicht bis gar nicht bergauf nach Westenfeld und ab Hellefeld dann bergab bis Olpe. An der abknickenden Vorfahrt dem „rechts antäuschenden“ aber dann doch links Richtung Berge abbiegenden Autofahrer einen bösen Blick zugeworfen und spontan auch Richtung Berge abgebogen. Bis dorthin und über den Radweg Richtung Wennemen fährt es sich halt doch sehr viel ruhiger und angenehmer als durch Olpe, Freienohl und dem hässlichen Stück Ruhrtalradweg vorbei am Autobahnzubringer.

Büenfeld
Büenfeld

Der Radweg war wegen vermutlich kurz zuvor durchgeführter Baumfällarbeiten so „eher larifari“ gesperrt, was dutzende Radfahrer und Fußgänger nicht davon abhielt, sich dennoch von der einen in die andere Richtung und umgekehrt zu bewegen. Von Wennemen ging es über die ruhigen Straßen auf bewährtem Wege über Calle, Schüren und Büenfeld bis zur B55 zwischen Reiste und Nichtinghausen – eine wunderbar abgelegene, ruhige und gut asphaltierte Strecke, die ich jedem nur empfehlen kann, der mal mit dem Fahhrad in der Gegend ist. In Nichtinghausen fuhr ich noch einen kleinen Schlenker über Herhagen und dann Richtung Remblinghausen und über Horbach runter zum Hennesee. Kurzer Fotostopp, dann ging es weiter bergab am Hennesee entlang bis Meschede, wo ich an der Tanke Richtung Stimmstamm mal kurz die Gelegenheit nutzte, die Wasserflasche aufzufüllen.

Hennesee
Hennesee

Richtung Hirschberg ist es nun nicht gerade die angenehmste Strecke, insbesondere nicht das Stück am Stimmstamm, aber da es dort zweispurig berghoch geht, braucht man sich auch nicht zu große Sorgen machen, von irgendjemanden über den Haufen gefahren zu werden. Vom Stimmstamm Richtung Hirschberg wurden übrigens genau wie auf dem Lenscheid und der Hellefelder Höhe diese ziemlich sinnfreien Kunststoff-Schwellen auf die Fahrbahn geklebt, die Motorradfahrer zum langsamen Fahren erziehen sollen. Ich kann bestätigen: den mich an diesem Tag dort überholenden Bikern waren die Schwellen herzlich egal, die bretterten da einfach wie gehabt drüber; was so Federungen doch alles wegzufedern im Stande sind…

In Hirschberg angekommen war ich kurz am überlegen, ob ich über den Lattenberg die Heimreise Richtung Oeventrop antreten sollte oder ob es noch ein wenig länger dauern durfte. Es durfte, also fuhr ich weiter über Niederbergheim und Völlinghausen zum Südufer des Möhnesees und dort die ruhige Nebenstrecke über Neuhaus nach Breitenbruch. Die Beine waren mittlerweile ein wenig leer. Das nicht mehr so regelmäßige abendliche Fahren hinterlässt doch seine Spuren, die Form lässt merklich nach, sprich irgendwelche Strava-Bestzeiten waren nicht mehr zu erwarten. Aber darum ging es heute natürlich auch nicht.

Sorpesee
Sorpesee

In Breitenbruch angelangt konnten sich die Beine auf der langen Abfahrt durch die Wanne Richtung Niedereimer wieder etwas erholen. An der Tankstelle am Fuße des Schreppenbergs in Arnsberg habe ich noch einmal nachgetankt; dieses Mal durfte auch etwas Zuckerhaltiges in die Radflasche. Weiter ging es durch Obereimer über Straßen, die problemlos den Einzug in die Top 10 der miserabelsten Fahrbahnbeläge des Sauerlandes schaffen würden. Durch das Seufzertal fuhr ich dann weiter nach Wennigloh, um mich dann gleich wieder in die rasante Abfahrt hinunter nach Reigern zu stürzen: die 70 km/h knackt man dort relativ locker.

Durch Hachen und Tiefenhagen fuhr ich dann weiter Richtung Langscheid zum Sorpesee. Dort hatte ich eigentlich geplant, noch einmal schön die Nase in die Sonne zu halten, die Beine auf einer der Bänke auszuschütteln und kurz den Spätnachmittag zu genießen. Dummerweise hatten hunderte andere genau dieselbe Idee, so dass kein Plätzchen mehr frei war. Also ging es nach einem kurzen Foto des faszinierenden Wolkenhimmels im Schritttempo über den Damm zur Waldseite, um auch dort ganz langsam und vorsichtig Richtung Amecke zu fahren. Für ein Eis am Eiswagen hat es dort auch nicht mehr gereicht, die Schlange war mir einfach zu lang. So fuhr ich auf direktem Wege über Illingheim zurück nach Hause, wo auf dem Tacho dann schließlich mehr als 130 km abzulesen waren. Stravas Gran-Fondo-Distanz für November war damit auch gleich am 1. November geschafft; eine weitere goldene Ananas in der Pokalsammlung.