Feierabendrunde „Goldener Oktober“
Kachelmann sagte einen sonnigen Herbsttag voraus und Regen für morgen und auch Samstag. Daher habe ich kurzerhand mal etwas sehr viel früher Feierabend gemacht, um das eine oder andere zusätzliche halbe Stündchen auf dem Rad verbringen zu können. Wegen der tiefstehenden Sonne bin ich dann mal so gefahren, dass ich sie möglichst lange im Rücken hatte und so auch brav von den blindesten Autofahrern gesehen zu werden.
Los ging es über die Allendorfer Höhe Richtung Kuhschisshagen und hoch Richtung Wildewiese, dabei eine 42-beinige Frauenwandergruppe durch vehementes Klingeln gesprengt, was durch ein spontan angestimmtes „Ja mir san mit’m Radl da“ honoriert wurde. Dann Richtung Lenscheid geflüchtet und hinab Richtung Rönkhausen gestürzt. Dummerweise bummelte bergab so ein vollgeladener 7.5-Tonner herum, der schon sieben Autos hinter sich versammelt hatte, und ich somit quasi bis Rönkhausen nur auf der Bremse „stand“.
Weiter ging es dann immer an der Lenne entlang auf bewährter Strecke bis Werdohl und dort hoch Richtung Neuenrade. Diese Auffahrt habe ich schon lange „Der Müll-Pass“ getauft, denn der Werdohler oder Neuenrader scheint dort noch schnell seinen gesamten Haus- oder Fast-Food-Müll aus dem Autofenster zu werfen, bevor er zu Hause ankommt. Müll eines bekannten und auch in Werdohl ansässigen Burger-Bräter-Betriebs ist dabei übrigens deutlich in der Überzahl vorhanden, direkt gefolgt von Zigarettenschachteln und kostenlosen Wochenzeitungen.
In Neuenrade musste ich an der Tankstelle die mittlerweile leergetrunkene Flasche wieder auffüllen, was ich an dieser Tankstelle nie nie nie wieder machen werden. Drinnen die Evian-Pulle umgefüllt, wollte das Pfand gleich abziehen lassen – was bei allen anderen Tankstellen problemlos funktioniert – aber in Neuenrade geht das nicht. Die haben nämlich draußen einen Leergut-Automaten stehen. Also die Pulle Evian bezahlt, rausgegangen, die leere Flasche in den Automaten gepackt, einen Gutschein bekommen, wieder reingegangen, mich wieder an der Schlange angestellt und die 0,25 € Pfand zurück erhalten. In der Zwischenzeit war ich kalt und fing an zu frieren. Nächstes Mal halte ich die Flasche unter den Wasserhahn, mit dem man die Wischwasser-Gießkannen auffüllen kann.
Richtung Küntrop ging es dann weiter, am Flugplatz vorbei und dann runter nach Garbeck. Dort Baustellenschilder und Vollsperrung Richtung Balve. Die Strecke bekommt eine neue Fahrbahndecke, der Asphalt war bisher nur abgefräst, lies sich also mit dem Rad noch passieren, auch wenn ich dann reichlich durchgerüttelt wurde. In Balve angekommen, wollte ich an der Kirche abbiegen und hoch nach Mellen fahren. Aber auch dort stand ein Baustellenschild und wies auf eine Vollsperrung Richtung Mellen. Also ging es nicht über die ruhige Nebenstrecke sondern entlang der vielbefahrenen B229, was bis Langenholthausen zur Feierabendzeit nicht sooooooo angenehm ist. Hab’s aber überlebt.
Von Langenholthausen ging es dann von dort hoch nach Mellen und runter zum Sorpesee. Hier hatte ich erst knappe 60km auf dem Tacho, und hätte noch Lust (und Beine) für den Ochsenkopf und die Hellefelder Höhe gehabt, aber es wurde in der einsetzenden Dämmerung spürbar frisch an den Waden (hatte nur eine 3/4 an). Also bin ich auf direktem Wege nach Hause gefahren, ohne jedoch auf eine Reihe Sonnenuntergangsfotos am Vorbecke zu verzichten.
BTW: Dooferweise hat Strava mein „Kuhschisshagen-Wildewiese“-Segment gelöscht. 🙁