DGMGNF-Rennradrunde
Heute ging es mit einem Teil der anderen Positiv-Bekloppten aus dem Tour-Forum auf eine tolle Rennradrunde bei schönstem Spätsommerwetter quer durch’s Sauerland. Axel hatte eingeladen, Uli, Thomas, Daniel und ich waren dem Ruf gefolgt. Treffpunkt war der Bahnhof in Neheim-Hüsten.
Von Sundern aus trotz Zwischenstop durchaus in unter einer Stunde locker zu erreichen, fuhr ich um Punkt 8 Uhr los. Das Thermometer zeigte da noch unfreundliche 9°, also Beinlinge, Armlinge, dünne Handschuhe und Windjacke übergeworfen, sowie einen Rucksack, worin der ganze Krempel dann später verschwinden konnte.
Als wir komplett waren, ging es dann am R-Café vorbei über den Ruhrtalradweg bis Haus Füchten. Danach kurz hoch nach Waltringen und wenig später auf einen Wirtschaftsweg, von dem aus man eine herrliche Fernsicht hatte. Ich bilde mir sogar ein, das Zementwerk in Geseke am Horizont gesehen zu haben, es mag aber auch eine Fata Morgana gewesen sein. Wäre ich alleine unterwegs gewesen, hätte ich hier sicherlich ein paar Panaroma-Fotos geschossen.
Hinter der Haar ging es weiter über Orte, durch die „noch nie“ oder „zuletzt vor langer langer Zeit“ gefahren bin: Ruhne, Gerlingen, Sieveringen, Röllingsen, Epsingsen und Deiringsen. Von dort ging es hoch zum Haarweg und wenige hundert Meter später am Bismarckturm bergab über die B229 nach Delecke. Im Kreisverkehr links und immer an der Möhne entlang bis hoch nach Niederbergheim.
Von dort ging es dann hoch zum Lattenberg, zusammen mit gefühlt tausendundeinem Motorrad. Rennradwetter ist fast immer halt auch Mopedwetter. Grund zur Klage gab es aber keinen, die Biker waren heute allesamt brav und haben immer mit großem Abstand und lediglich zweistelligem Geschwindigkeitsüberschuss überholt.
Auf dem Lattenberg war Pause angesagt: ein großes Stück selbstgemachter Apfelkuchen mit Sahne, ein Hefe alkoholfrei und ein Kaffee standen erst auf der Schiefer-Speisetafel und kurze Zeit später auf dem Tisch. Frisch gestärkt ging es mit aufgefüllten Flaschen (na ja, fast, ich hatte das vergessen) dann nach knapp einer Stunde weiter. Glaube ich jedenfalls, denn das Gefühl für die Zeit hatte ich verloren. Als die Glocken auf dem Lattenberg um Punkt 12 bimmelten, da konnte ich kaum glauben, dass ich ja jetzt schon seit vier Stunden unterwegs war. Die Zeit war wie im Fluge vergangen.
Also jetzt den Rest des Lattenbergs hinunter und gleich wieder den fiesen kleinen Anstieg in Wildshausen hoch, und gleich wieder runter Richtung Freienohl. Die Ortsdurchfahrt war wegen einer Baustelle dort gesperrt, daher ging es durch das Wohngebiet vorbei an parkenden Autos. Ein uns entgegenkommender Bullifahrer meinte dort doch tatsächlich, uns durch einen kleinen Schlenker mitzuteilen, wer der Herr auf der Straße ist. Einen halben Meter weiter und er hätte mindestens drei von uns über den Haufen gefahren. Ich weiß ehrlich nicht, was in den Köpfen solcher Leute vorgeht. Unfassbar.
Den Spinner im Geiste abgehakt ging es weiter durch Freienohl hoch bis Wennemen in „mein“ Rennradrevier, sprich weiter über Calle und Mülsborn über Schüren und Büenfeld Richtung Reiste, dort bergab über Büemke über die Felgenkillerstrecke nach Wenholthausen. Hier habe ich mich in diesem Jahr bereits reichlich ausgetobt; es ist halt eine der vielleicht schönsten und zum Radfahren geeignetsten Ecken in der Gegend. Fotos sollten reichlich hier im Blog zu finden sein.
In Wenholthausen haben wir an der Tanke noch einmal die Flaschen aufgefüllt, um dann Richtung Berge leicht bergab ein wenig Tempo zu bolzen. Über Visbeck ging es weiter bis Altenhellefeld. Hier trennten sich dann leider unsere Wege. Ich wäre gerne noch mit den Jungs über die Hellefelder Höhe gefahren, aber ich hatte noch zu Hause einen Termin zum Kartoffelbraten, war eh schon zwei Stunden zu spät und mit schon über 100km genug auf dem Tacho. Für mich ging es dann auf bewährter Strecke über Westenfeld und Sundern durch die Settmecke zurück nach Seidfeld.
Fazit: Perfektes Wetter, tolle Route, nette Mitfahrer, unbedingt wiederholenswert.