Kategorie: Tour-Beschreibungen

Radrunde durch die Wolken

Seit Wochen gab es an diesem Tag mal ein paar Stunden Sonnenschein und wolkenfreien Himmel am Stück. Grund genug mal früher Feierabend zu machen und mit dem Rad eine größere Runde zu drehen. Abfahrt 15 Uhr, da müssten doch locker vier Stunden auf dem Rad möglich sein. So dachte ich mir das. Aber es sollte alles ganz anders kommen.

Nachdem endlich der Rucksack mit den dickeren Handschuhen, Ersatzrücklichter, eine wärmere Mütze für später sowie eine Kopflampe Marke „Eichhörnchengriller“ verstaut waren sowie die Lampe vom Crosser an den Renner umgesteckt war, ging es erst einmal im Sonnenschein los über Illingheim und den Golfplatz Richtung Allendorf und Kuhschisshagen. Je höher ich dort Richtung Wildewiese kam, desto diesiger wurde der Himmel.

Am Skilift angekommen, hatte ich offensichtlich die Wolkenschicht durchfahren, denn die Sonne lachte vom Glingebecken herüber. Richtung Lenscheid sah ich dann die ganze Wolkensuppe langsam das Tal hochkriechen. Gerne hätte ich hier eine bessere Kamera dabei gehabt, die Bilder der Handycam lassen nur halbwegs erahnen, wie klasse der Anblick war.

Am Lenscheid war es dann richtig eklig dicke kalte feuchte Nebelsuppe. Bergab fing ich an zu frieren, in der Schweinekurve musste ich die bis 0° bewährte Kunstseiden-/Sommerhandschuh-Kombination gegen dicke Winterhandschuhe tauschen, um nicht kalte Finger zu bekommen. In Rönkhausen angekommen kurz die Vorderradbremse kontrolliert, irgendetwas rubbelte beim Bremsen, konnte das aber nicht beseitigen.

An der Lenne entlang ging es dann Richtung Eiringhausen, vorbei durch die mittlerweile für den Autoverkehr einspurig befahrbare Baustelle. Schade, war es doch während des Spätsommers hier so schön ruhig, so ganz ohne Autos. In Leinschede angekommen bin ich dann doch bereits rechts abgebogen. Es war einfach zu feucht und kalt, dass ich nicht weiter bis Werdohl fahren wollte; sprich nur die kurze Runde. Zum Schlot ging es in ordentlicher Zeit hoch, zwar in deutlich über 20 Minuten, aber Rucksack und ein paar Novemberdauerregen bedingte Zusatzkilos auf der Körper-Vorderseite bremsten halt auch ganz ordentlich. Über Hüttebrüchen, Allendorf und Illingheim ging es runter bis zur Settmecke, wo ich noch einmal für eine kleine Winterpokal-Ehrenrunde durch Sundern umgedreht bin.

Statt der geplanten vier Stunden wurden es aufgrund der dauernden Wolkendeckendurchbrüche, den damit verbundenen großen Temperatursprüngen und meiner dann irgendwann „vollen Schnauze“ dann doch nur etwas mehr als zwei Stunden, die sich irgendwie schlimmer anfühlten als so manche dreistellige Tour aus dem Sommer.

Streckenverlauf:

Fotos von unterwegs:

Rennradrunde mit Sonne und Nebel

Die Wetterfrösche sagten einen trockenen, sonnigen Samstag voraus. Nach der werktäglichen Tatenlosigkeit war daher mal wieder eine kleine Runde mit dem Rennrad angesagt. Morgens um 8 Uhr zeigte das Thermometer noch unfreundliche -2°. Um 10.15 Uhr waren das Thermometer dann über die 0° geklettert, länger wollte ich dann nicht mehr warten.

Los ging es mit dicken Handschuhen, Winter- samt Überschuhen, Beanies an Hals und Kopf bestückt erst einmal Richtung Illingheim und den Golfplatz Richtung Allendorf. In (Kuhschiss)Hagen mittlerweile warmgefahren, wichen die dicken Handschuhe der bewährten Kombination aus Billig-Kunstseiden-Handschuhen und normalen kurzen Radhandschuhen, mit der man bergauf keine schwitzigen Finger bekommt, die aber im Flachen bis runter nach 0° die Finger auch nicht auskühlen lassen.

Über Wildewiese ging es runter zum Lenscheid, der einen grandiosen Blick auf das unter Wolken liegende Rönkhauser Tal (sagt man so dazu?) bot. Meine Lieblingsabfahrt nach Rönkhausen durch die dicken, feuchten, kalten, Wolken war dann eher ungemütlich und erfrischend, unten unten an der Lenne zeigte der Tacho auch wieder nur 0.3° an. An der Lenne entlang ging es dann durch die Baustelle (für Fußgänger und Radfahrer passierbar) Richtung Leinschede und dort über den Schlot und Hüttebrücken zurück nach Allendorf. Hier lachte wieder die Sonne vom Himmel, so dass ich noch eine kleine Extra-Schleife am Sorpesee entlang über Stemel und Sundern gefahren bin.

Die Route:

Panorama-Fotos von unterwegs:

Feiertagsrunde

Wenn man keine Zeit hat, muss man sie nutzen. Also bei frischen 5° direkt um kurz nach halb acht auf eine meiner Standardrunden gestartet. Hoch nach Meinkenbracht gab es ordentlich Gegenwind. Dafür hat dieser Sturm mich später von Berge nach Visbeck quasi hochgepustet, so dass es dort sogar für eine persönliche Jahreszweitbestleistung auf dem Strava-Segment gereicht hat, obwohl ich nur locker herumgekurbelt bin.

Ansonsten eine unspektakuläre Runde mit wenig Berichtenswertem, außer dass man nun in Niedersalwey Radstreifen auf die Fahrbahn aufgetragen hat. Ich fühlte mich gleich viel sicherer.

Sonnige Herbstrunde

Eine Woche lang habe ich mich jetzt mit einer kleinen Erkältung herumgeschlagen, aber bei diesem Kaiserwetter musste ich einfach mal wieder auf das Rad steigen. Einfach mal locker in der Gegend herumrollen, den Puls nicht allzu hoch treiben, die Nase in die Sonne halten, herrlich. Ohne von den Ausläufern des gemeinen Sauerländer Männerschnupfens belästigt zu werden, wäre das heute sicherlich ein Wetter für eine 150er-Tour gewesen.

Zunächst bin ich Richtung Sundern gerollt, über den Gräfenbergring zur Röhre, dann Richtung Endorf und hoch nach Meinkenbracht. Auf diesem Abschnitt haben mich gefühlte 42 Motorräder überholt – die Kollegen wollten auch noch einmal die Sonne genießen, vermutlich war’s für die Biker ein gelungener Saisonabschluss. Danach fuhr ich weiter nach Linneperhütte, Linnepe und über Weninghausen nach Westenfeld. Hier hinter dem Sportplatz hoch nach Selschede, dann aber doch wieder bergab nach Westenfeld und links ab über den (immer noch mit Steinen verschmutzten) Radweg nach Sundern. Über Stemel und Tiefenhagen ging es dann noch um den Sorpesee nach Hause. Soweit so unspektakulär.

Fotos von unterwegs

Runde mit dem Crosser

Heute gab’s mal eine kleine Runde mit dem Crosser, da das Rennrad zur Reparatur beim Händler steht. Somit galt es heute mal, Höhenmeter statt Kilometer zu fressen.

20130615_165459Aus dem Haus raus ging es gleich erst einmal die Asmecke und den Bogmer hoch und am SGV-Stein vorbei runter nach Recklinghausen. Dort gleich wieder rechts auf Bönkhausen, über die Straße runter nach Endorf und dann einfach mal rechts ab dort hin, wo ich WIMRE noch nie in meinem Leben war: nach Endorferhütte. Dass man von hier irgendwie nach Kloster Brunnen oder Röhrenspring kommen kann, wusste ich, aber nicht woher. Die dort aufgestellte Übersichtskarte half weiter: einfach nur dem Wanderweg A5 folgen. Tja, dann also einfach dem Weg gefolgt und hochgefahren; Verirren-Fahren macht ja bekanntlich auch Spaß. Kurze Zeit später bin ich arg ins Schwitzen gekommen, denn es ging schon richtig schön berghoch, und 10% auf einem Waldweg sind doch anders als 10% auf einer Straße. Auf dem letzten Teilstück musste ich sogar ein paar Meter schieben, weil ich mit der Compact-Übersetzung des Crossers da einfach nicht mehr weiterkam. Als es dann endlich wieder ein wenig flacher wurde und sich der Waldweg in eine geteerte Straße verwandelte, wusste ich erst einmal gar nicht, wo ich da überhaupt war. Schöne Aussicht, also wenigstens schon mal oben. Ach und dort, eine Vogelstange, Zivilisation muss in der Nähe sein. 🙂

20130615_173724Ich hatte unterwegs erst geplant, grob Richtung Birkenbrauk weiter zu fahren, aber über dem Salweytal bis Kückelheim bildeten sich am Himmel die herrlichsten Wolkenformationen in dunkelstgrau, so dass ich es dann doch vorzog, in die andere Richtung sprich gen Wildewiese zu fahren. Also von der Vogelstange in Röhrenspring Richtung Dorfmitte gerollt und dann hoch Richtung Faulebutter gefahren, kurz einen mit Ludger P. aus Stockum geplaudert (erstaunlich, wen man unterwegs so alles im Wald trifft), dann auf die Langlaufloipe Richtung Wildewiese abgebogen und bis zum Schombergturm gerumpelt. Dort ein paar Fotos geknippst und weiter Richtung Lenscheid gefahren. Seit der Abfahrt hatte mich kein einziges Auto überholt, und so wollte ich auch, dass es weitergeht, bin also auf dem Lenscheid geradeaus Richtung Saal gefahren und dort mitten durch den Wald bis zum Schlot. Auch dort wieder geradeaus in den Wald und bis zur Schlade weitergefahren. Nun war ich aber durch die teils grob geschotterten Waldwege so durchgeschüttelt, dass ich keine Lust darauf hatte, noch weiter geradeaus durch die Felder bis Kracht zu fahren. Außerdem kannte ich die Strecke von der Schlade bis Kracht noch nicht, und mein Entdeckergreist war auch für heute bereits befriedigt. Daher ging es über die Straße über Hespe und Hüttebrüchen, durch Allendorf und von dort durch die Felder am Stockumer Sportplatz vorbei auf dem dann direktesten Weg Richtung Heimat.

Fazit: Wiederholenswert. Eine ganz nette Runde mit einem flachen Beginn zum Einrollen, dann dem sportlichen Teil mit zweistelligen Steigungsprozenten, und dann quasi ein entspanntes Bergabrollen zurück.

Hier der Streckenverlauf

Panoramafotos von unterwegs

Rhein-Weser-Turm-Runde

20130528_101419Die Wettervorhersage war nicht so prickelnd für Fronleichnam sowie den anschließenden Freitag und das folgende Wochenende, aber für den heutigen Dienstag war trockenes Wetter mit Sonne vorhergesagt. Beste Voraussetzungen für einen kleinen Urlaubstag. Neulich waren wir mal wieder im Panorama-Park, und als wir die Serpentinen kurz vor dem Abzweig zum Parkplatz hinauf fuhren, und dabei zahlreiche Radfahrer überholten, da dachte ich mir, dass ich hier auch einmal hochfahren müsste. Gesagt, getan. Da einfach nur hin- und zurückfahren nicht so sonderlich interessant ist, habe ich mir tags zuvor bei gpsies.com angeschaut, wie es dort weitergeht, wo ich noch niemals zuvor unterwegs war. Irgendwie bergab, einmal links und dann auf Schmallenberg fahren, passt schon. Die zusammengeklickte Route kam auf etwa 125km, passte ebenfalls. Also tags zuvor noch einmal die Felgen geputzt, die Ritzel entsifft, die Kette frisch geölt, zwei Ersatzschläuche in die Satteltasche gepackt und morgens gegen 09.30 Uhr auf’s Rad geschwungen.

20130528_120243Los ging’s über den Amecker Golfplatz nach Allendorf und über den Schlot zur Lenne runter. Die Auffahrt zum Schlot ist weniger giftig als der Lenscheid, und ich wollte doch nicht gleich am Anfang Körner liegen lassen. Unten in Leinschede angekommen, an der Lenne entlang dann immer geradeaus über Rönkhausen, Lenhausen, Finnentrop und Bamenohl bis Grevenbrück. Von Lenhausen bis Grevenbrück und dann auch weiter bis Lennestadt ist die Strecke natürlich nicht so prickelnd, aber immerhin ist die Straße größtenteils breit genug, so dass auch die zahlreichen LKWs – es war ja ein Werktag – relativ problemlos überholen konnten. Über Kirchhundem, Würdinghausen und Oberhundem ging es dann weiter Richtung Panorama-Park und Rhein-Weser-Turm. Die Auffahrt ist angenehm gleichmäßig, an der einen oder anderen Stelle hätte man sicherlich ein kleines Panoramafoto knippsen können. Aber da es eh nicht besser als mein bei der Wikipedia eingestelltes Panorama geworden wäre, habe ich darauf verzichtet, im Anstieg eine Fotopause einzulegen. Außerdem war ich daran interessiert, wie meine Zeit bei diesem Segment im Vergleich zu den ganzen anderen „bekloppten“ Strava-Benutzern war, wenngleich ich es hier ganz locker habe angehen lassen. Ergebnis: gutes Mittelfeld, aber ausbaufähig.

20130528_122646Oben angekommen habe ich kurz ein Foto des Rhein-Weser-Turms geknippst, um dann gleich weiter ins „unbekannte Land“ zu fahren. Es folgte eine eeeeeeendlooooooos lange Abfahrt auf sehr gutem Asphalt, auf der man schön Tempo machen und/oder die Beine ausschütteln konnte. Zwischendurch merkte ich, dass die beiden Bidons fast leer waren, und ich ärgerte mich, dass ich sie nicht oben am Rhein-Weser-Turm aufgefüllt hatte. Endlich unten in Röspe angekommen, ging es dann links ab Richtung Aue und weiter lang und wieder gleichmäßig ansteigend über Wingeshausen an der Wisent-Welt vorbei Richtung Jagdhaus. Beim Blick auf den Höhenmesser wunderte ich mich, dass ich schon wieder bzw. immer noch so hoch unterwegs war. Außerdem wunderte ich mich, dass ich zum einen an keiner einzigen Tankstelle vorbeikam und zum anderen alle Bäckereien geschlossen hatten. Die Trinkflaschen blieben also fast leer, da sich der Himmel aber ziemlich mit dicken Wolken zugezogen hatte, hielt sich der Durst in Grenzen. Auf der folgenden steilen Abfahrt von Jagdhaus nach Fleckenberg kamen mir ein paar „bedauernswerte“ Kollegen entgegen, die sich von Fleckenberg nach Jagdhaus hinaufquälten. Ich war froh, dass ich da nicht rauffahren musste, sondern meine Bremsbeläge heiß laufen lassen konnte.

20130528_134421Kurz vor Schmallenberg steuerte ich dann die erste Tankstelle an, füllte erst einmal die Flaschen auf und gönnte mir zwei Schinken-Käse- und einen Schoko-Croissant. Der freundliche Tankwart war wohl Radfahrer gewohnt, denn zuvorkommend fragte er, wie er die drei Teile verpacken sollte: „Alle in eine Tüte oder getrennt, wegen der Rückentaschen und so“. Eine Tüte reichte mir, zwei Teile wurden draußen sofort verputzt, das dritte Teil (Schinken-Käse) kam als Notration in die Rückentasche. Weiter ging es unterhalb von dicken schwarzen Wolken mitten durch Schmallenberg Richtung Gleidorf und Bad Fredeburg. Da ich keine Lust mehr darauf hatte, andauernd von LKWs überholt zu werden, bin ich nicht weiter Richtung Dorlar gefahren, sondern mich für den kleinen Umweg über Ebbinghof und Wormbach entschieden. Ab da ging es über altbekannte und hier schon oft beschriebene Strecken weiter über Bremke, Eslohe und Wenholthausen nach Berge und Visbeck. Ab Wenholthausen kam auch wieder die Sonne heraus und die Armlinge konnten wieder in die Rückentasche verschwinden. Richtung Altenhellefeld hatte ich ein paar hundert Meter Begleitung durch einen netten Rennradfahrer, ein richtig durchtrainierter Rentner aus Menden. Wo geht’s noch hin? Wieviel schon gefahren? Er schon 120km und 2000hm. Hut ab, ich wäre froh, wenn ich in dem Alter auch noch so fit sein würde.

20130528_165055Mein Tacho zeigte zu dem Zeitpunkt auch bereits 130km an, also schon 5km mehr, als ich mir vorher für die Runde ausgerechnet hatte. Und zu Hause war ich ja auch noch nicht. Dennoch, die Beine fühlten sich noch gut an, und wäre ich direkt über Sundern nach Hause gefahren, hätten irgendetwas zwischen 140km und 150km auf dem Tacho gestanden. Kurzer Blick auf die Trinkflaschen, die noch ein wenig Inhalt hatten, kurzes Hineinhorchen in die Beine, die grünes Licht signalisierten, also noch einen weiteren kleinen Umweg und ein paar zusätzliche Höhenmeter über Meinkenbracht und Endorf nach Sundern. In der Röhre angekommen wollte ich immer noch nicht zurück, also noch einmal nach Selschede hoch und nach Westenfeld runter und zum zweiten Mal an diesem Tag eine Tankstelle angesteuert. Noch einmal Wasser und Cola nachgefüllt, ein Balisto gemampft, zu Hause angerufen und Bescheid gegeben, dass es noch eine Stunde dauern würde. Tja, und dann halt noch eine Runde um die Sorpe gedreht. Am Ende standen dann knapp sechseinhalb Stunden reine Fahrtzeit und170km auf dem Tacho, und ich hatte das gute Gefühl, dass auch 200km möglich gewesen wären. 🙂

 

 

Panoramafotos von unterwegs

Sonnencreme-Premieren-Runde

Zum ersten Mal in diesem Jahr ging es mit sonnencreme-versorgten Beinen und Armen auf eine kleine Rundreise. Ich hatte mich wegen der guten Wettervorhersage auf die erste dreistellige Runde gefreut, da ich aber arbeitsbedingt erst nachmittags losgekommen bin, hat das nicht so ganz funktionieren können – zur Sportschau wollte ich ja auch wieder zurück sein: Dortmund gegen Bayern, Ihr versteht schon. Von Lenscheid & Co. ein wenig gelangweilt habe ich auf dieser Tour mal ein wenig variiert bzw. bin dort entlang gefahren, wo ich schon länger nicht mehr war bzw. bin mal andersherum gefahren.

20130504_154256 So ging es erst einmal durch Sundern, wo mich gleich ein ungeduldiger Autofahrer erst eng überholte, dann – weil er hinter einem Linksabbieger direkt wieder anhalten musste – ganz nach rechts rüberzog, den Weg zumachte und mir danach den Stinkefinger zeigte. Vermutlich war ich mit knapp 30 bis 40 km/h einfach zu langsam unterwegs oder habe mich für seinen Geschmack nicht weit genug nach rechts an den Straßenrand verkrümelt, damit er seiner „Überholpflicht“ trotz Gegenverkehrs nachkommen konnte. Na ja. Ich bin dann halt kopfschüttelnd bis zur Flamke, dann ohne Kopfschütteln über den Ochsenkopf nach Arnsberg gefahren. Unten angekommen ging es im Kreisverkehr gleich wieder rechts ab über die Hellefelder Höhe. Die hier wegen des guten Wetters zahlreich anwesenden hoch- und runterfahrenden, wieder drehenden und zurückfahrenden Motorradfahrer waren für die sonst üblichen Verhältnisse auf der Hellefelder Höhe heute in der Mehrheit sogar sehr gesittet unterwegs.

20130504_163713 In Hellefeld fuhr ich dann weiter mit reichlich Rückenwind Richtung Herblinghausen, Frenkhausen und Olpe, dort dann rechts ab Richtung Berge. In Berge wurden endlich die ganzen Risse und Löcher verschlossen, so dass man hier nicht mehr mit zwei Meter Abstand vom Straßenrand entlangfahren muss. Grobe Richtung war eigentlich Eslohe, aber da ich sonst zu früh zu Hause gewesen wäre, bin ich noch den Schlenker über Grevenstein gefahren. Zwischen Berge und Grevenstein ist man am Wochenende ja immer alleine unterwegs, da dort über die stetig leicht ansteigende Strecke so gut wie niemand herfährt. Selbst werktags nach Feierabend wird man dort nur selten von Getränkelastwagen überholt, somit ein schönes und empfehlenswertes Teilstück. In Grevenstein hat man dann die Wahl, über Altenhellefeld, Meinkenbracht oder Wenholthausen weiterzufahren. Ich hatte mich heute für Wenholthausen entschieden, da ich ja noch hoch bis Eslohe wollte. Und wo ich oben schon einmal das Thema Straßenbelag angeschnitten habe: die Straße oberhalb Kamitter ist eine wahre Katastrophe. Dort wurde auch schon herumgeflickschustert, aber so miserabel, dass man fast nur dauergebremst und stehend herunterfahren kann, um nicht vom Drahtesel abgeworfen zu werfen und im Graben zu landen. Trotz der tollen Aussicht über das Tal keine empfehlenswerte Strecke, die ich bis zur Sanierung der Straße auch nicht mehr in dieser Richtung (Grevenstein nach Wenholthausen) fahren werde.

20130504_165249-WenneradwegVon Wenholthausen bin ich nicht direkt weiter nach Eslohe gefahren, sondern noch einmal über die Straße zurück nach Berge, um dort auf den Wenneradweg einzuschwenken. Hier kann man angenehm flach – ist ja eine alte Bahntrasse, die zu einem Radweg umgebaut wurde – durch die Gegend rollen und abseits von lärmendem und stinkendem Verkehr die Natur genießen. Das Angebot wird auch gerne von Fußgängern, Inlineskatern und Radfahrern genutzt. Weiter ging es über Sallinghausen und Sieperting nach Niedersalwey und Obersalwey. Eigentlich wollte ich auch noch den Birkenbrauk mitnehmen und über Meinkenbracht und Linnepe zurückfahren, aber meine Oberschenkel wollten gar nicht mehr so wie mein Kopf. Kalt über den Ochsenkopf zu fahren war wohl doch nicht so schlau, und der heute oft stark auftretende Wind hatten doch mehr Körner verbraucht als gewünscht. So fuhr ich halt über Kuckuck den nicht ganz so steilen Anstieg hoch nach Röhrenspring, „hinten“ wieder runter an Klosterbrunnen vorbei (schlechtestes Straßenstück des ganzen Sauerlandes!) nach Bremke, Endorf und über Sundern und den Gräfenbergring zurück nach Seidfeld. Knapp 85 km sind es dann doch noch geworden, und für die dann doch reichlich angefallenen Höhenmeter ein für mich „alten Sack“ akzeptabler Stundenschnitt.

Hier die komplette Route

Übersicht der unterwegs geknippsten Panorama-Bilder

Winterliche Rennradrunde im Frühling

Herrlicher Sonnenschein, das Thermometer zeigte 0°, aber es wehte ein eisiger Wind. Bei gefühlten -15° habe ich mir statt wie gestern die Ski dann doch das Rennrad untergeschnallt und bin mit dicken Beinen (vom Skifahren) einfach mal losgefahren. Dick eingepackt mit zwei Unterhemden, einem Langarmshirt, der Winterjacke und den Lobster-Handschuhen ging es durch die Settmecke nach Sundern und dann Richtung Westenfeld. Auf dem Weg Richtung „Kamener Kreuz“ habe ich dann lange überlegt, wo ich denn eigentlich herfahren soll, und da die Beine auch nicht so wirklich wollten bin ich rechts abgebogen nach Linnepe.

20130324_115308Obwohl ich Abfahrten bei der Kälte vermeiden wollte, bin ich dann in Linnepe doch weiter geradeaus Richtung Linneperhütte und Meinkenbracht gefahren. Oben in Meinkenbracht gab es nett anzusehende Schneeverwehungen; die Straße Richtung Obersalwey war von einer Schneedecke überzogen, Autos standen auf der Straße und bewegten sich nicht weiter. Ob da jemand in den Graben gerutscht war? Tja, jedenfalls wollte ich da mit meiner Rennradbereifung nicht drüber und bin halt bergab Richtung Endorf weiter gefahren. Kurz vor Endorf überholt mich beim Handschuhwechsel – ich hatte bergauf auf lange (Kunst-)Seidenhandschuhe mit kurzen Radhandschuhen drüber, ideal beim Bergauffahren um die 5° gewechselt – ein Mountainbiker, während ich so freihändig in meinen Rückentaschen herumkramte. „Boah, ganz schön frisch heute!“. „Yep!“.

20130324_123226Nach dieser ergiebigen Unterhaltung ging es mit Rückenwind weiter nach Richtung Recklinghausen und Sundern. Wieder etwas aufgewärmt wollte ich noch nicht nach Hause fahren, also ging es weiter Richtung Stemel und hoch nach Langscheid zum Sorpesee. Dort habe ich meine Nase neben der Seebühne für ein paar Minuten in die Sonne gehalten und den Enten beim Herumstrampeln im Wasser zugesehen. Erneut aufgewärmt ging es über den Radweg (wieder schneefrei) Richtung Amecke. Am Vorbecken angekommen schnell einen Blick auf den Tacho geworfen und entschieden, dass da noch ein paar Kilometer drin sein müssen. Daher rechts ab Richtung Bruchhausen abgebogen, dort rechts hoch Richtung Langenholthausen gefahren, vorher aber wieder Richtung Affeln abgebogen.

20130324_133033An der Affelner Mühle angekommen und mittlerweile vom dauernden kalten Gegenwind wieder ein wenig im Gesicht eingefroren, bin ich kurz die möglichen Routen durchgegangen. Über Neuenrade und Werdohl oder über Birnbaum nach Eiringhausen hätte jeweils eine lange Abfahrt und eine schweißtreibende Auffahrt über Schlot oder Lenscheid bedeutet, gefolgt wieder von einer langen, auskühlenden Abfahrt. Außerdem wollten die Beine auch nicht mehr so richtig, also bin ich an der Affelner Mühle links hoch Richtung Kracht gefahren. Laaaaaangsam, bloß nich schwitzen. Oben ausgeruht ein paar Fotos geschossen und dann laaaaaaangsam am Forsthaus Linschede vorbei wieder Richtung Bruchhausen gefahren. Die Abfahrt dort ist eine der schönsten im ganzen Sauerland, herrlich. Im Flachen habe ich dann kurz wieder das Experiment „Mit Handschuhen während der Fahrt mit dem Smartphone ein Selbstportrait knippsen“ durchgeführt und halbwegs mit Erfolg beendet. In Bruchhausen angekommen ging es dann über Amecke nach. Einen neue Bestzeit auf dem Illingheim-Segment war heute nicht drin: Der Wind blies derart heftig, dass es da nur im Schneckentempo bergauf ging. Und zum Dank gab’s dann auch bis Seidfeld weiter heftigen eiskalten Gegenwind, so dass es dann mit den etwas mehr als zweieinhalb Stunden Radtour auch gut war.

Durch’s winterliche Sauerland bei Kaiserwetter

Eigentlich hätte man bei dem Wetter ja Ski fahren müssen, aber statt mir die Füße am Lift plattzustehen und darauf zu warten, dass es endlich wieder nach oben geht, darauf hatte ich dann doch keine Lust. Stattdessen bin ich in vier Schichten Funktionsbekleidung geschlüpft und habe mir das Rennrad untergeschnallt. Um 10 Uhr kam bei -4° auch endlich die Sonne raus, so dass es losgehen konnte.

20130210_104536_Winterschatten Erst einmal langsam durch die Settmecke losgerollt und über Westenfeld nach Hellefeld weitergezockelt, den Blick immer brav auf die Straße gerichtet, denn große Lust, auf einer gefrierenden Tauwasserpfütze wegzurutschen, hatte ich nicht. Über Herblinghausen und Frenkhausen ging es nach Olpe, dort gleich wieder rechts ab Richtung Berge. In Wenholthausen kurz ein Wasser gekauft und dann weitergefahren über Sallinghausen nach Eslohe. Richtung Sieperting überlegte ich mir dann, wie ich weiterfahren wollte. Auf den Birkenbrauk hatte ich bei dem Wetter keine Lust – denn dann wäre man oben angekommen komplett nassgeschwitzt gewesen. Über Kuckuck nach Röhrenspring schied aus dem selben Grunde aus. Über Weuspert nach Faulebutter wäre zwar flacher gewesen, dafür wäre es arg frisch geworden, wenn ich mich mit 65 km/h nach Schönholthausen hinabgestürzt hätte.

20130210_104616_VermummungsgebotZeit war noch vorhanden, daher habe ich den kleinen Umweg über Kückelheim nach Serkenrode genommen, um dort über Fretter runter nach Lenhausen zu fahren. Auf der Höhe zwischen Kückelheim und Serkenrode hatte man eine fantastische Fernsicht (Bilder siehe hier) – wie eigentlich überall an diesem Morgen. Nach Serkenrode hinunter war die Straße ein wenig mit Reif überzogen, da musste ich langsam gehen lassen. Zwischen Serkenrode und Fretter dann war die Straße gerade erst aufgetaut und entsprechend feucht. Das Rad sah danach entsprechend versifft aus und war mit einer feinen Salzkruste überzogen. Von Lenhausen ging es an der Lenne entlang bis Leinschede und dann hinauf zum Schlot. Richtung Hüttebrüchen lag in den schattigen Abschnitten auch noch Schnee auf der Straße, neue Geschwindigkeitsrekorde konnten dort auch nicht aufgestellt werden. Über Allendorf und Illingheim ging es danach wieder nach Hause. Am Ende standen knapp dreieinhalb Stunden Fahrtzeit auf dem Tacho, die Füße waren erstaunlicherweise warm geblieben, und das Fahrrad wird wohl in den kommenden Tagen mal gründlich gereinigt werden müssen; es war mal rot, jetzt ist es grau.